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AutorenbildUrsina Risi

Homöopathie und Epidemien

Die homöopathische Akutbehandlung war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte und dass homöopathische Arzneien im Akutfall schnell und nebenwirkungsfrei helfen, zeigte sich erstmals im 19. Jahrhundert besonders deutlich bei zahlreichen Cholera-Epidemien in Europa. Aus aktuellem Anlass möchte ich daher einen kurzen historischen Überblick über die grossartigen Möglichkeiten einer homöopathischen Behandlung bei Epidemien geben und aufzeigen, wie während Epidemien bestimmte Arzneien häufig und bei vielen Menschen angezeigt sind, wie diese mit Erfolg verschrieben werden und ob zwischen epidemischer Arznei und Zeitgeist eine Verbindung besteht.


Jede Epidemie zeigt bei den Betroffenen ähnliche Beschwerden, die Krankheit läuft relativ gleichförmig ab, die Symptome und Begleitbeschwerden sind krankheitsspezifisch und variieren kaum von Patient zu Patient. Daher kann in der homöopathischen Betrachtungsweise jede Epidemie im Hinblick auf ein epidemischen Mittel, dem sogenannten Genus Epidemicus, erforscht werden. Die Symptome der Patienten gleichen sich während einer Epidemie meistens sehr, auch wenn viele Patienten nicht alle Symptome, sondern nur einen Ausschnitt aus der gesamten Symptomatik zeigen. Analog einer individuellen Verschreibung eines Mittels für nur einen Patienten, kann so ein Epidemie-Mittel erkannt und in der Folge vielen Menschen verschrieben werden und die Krankheit lindern und zur Heilung bringen. So wie jeder Mensch seine Eigenheiten hat, so hat auch jede Epidemie charakteristische Merkmale in Dynamik und Verlauf. Was hierbei besonders auffällig ist: Sowohl die in der Öffentlichkeit diskutierten Ängste, als auch die allgemeine Stimmung der Bevölkerung sollte sich ebenfalls im Arzneimittelbild des Genus Epidemicus widerspiegeln. Passen Körper- und Gemütssymptome zusammen, bringt ein homöopathisches Mittel den gewünschten Erfolg.


Für die Anerkennung der Homöopathie spielte die Behandlung der Cholera im 19. Jahrhundert eine entscheidende Rolle. Die medizinische Versorgung der damaligen Zeit war geprägt von zweifelhaften Behandlungsmethoden (Aderlass, Verabreichung heroischer Dosen an Quecksilberpräparaten, Abführmittel), welche die Patienten oft nur noch kränker zurückliessen und die Sterblichkeitsrate lag deutlich über 50 %.

Die Homöopathie und ihre Vertreter dagegen stützten sich bei solchen Epidemiefällen schon damals auf eine Gruppe bewährter Akutmittel, die nach Stadium der Krankheit und nach den persönlichen Begleitsymptomen des jeweiligen Patienten differenziert wurden. Damit verhalf der Wiener Homöopath Johann Emanuel Veith während der Cholera-Epidemie 1832 von 80 Cholera-Kranken, die er behandelte, 78 zur Heilung. Insgesamt betrug die Mortalität der 1269 Cholerafälle, die in Wien, Prag und dem ländlichen Mähren homöopathisch behandelt wurden 6,7 %, während unter der damals gängigen Therapie mit Aderlass, Brech- und Abführmitteln weit über die Hälfte der Erkrankten starben.

Knapp zwei Jahrzehnte später bestätigten sich die guten Resultate der homöopathischen Behandlung auch bei späteren Epidemien in anderen Ländern. So waren beispielsweise die beiden Homöopathen Dr. Pulte und Dr. Ehrmann in den USA (Cincinatti) im Jahr 1849 so erfolgreich, dass nur 3 % ihrer 1116 Patienten verstarben. Im Vergleich dazu: Unter schulmedizinischer Behandlung starben 48-60 %.

Beispiele für die beeindruckenden Erfolge der Homöopathen liefern keineswegs nur Sammelstatistiken von Homöopathen selber, sondern sind auch in offiziellen amtlichen Stellen – welche der homöopathischen Heilmethode zunächst überwiegend kritisch gegenüber standen – veröffentlicht worden und nachzulesen. Die Überlegenheit der homöopathischen Cholera-Behandlung war offensichtlich und verhalf der Homöopathie schliesslich zum Durchbruch.


Aktuell ist es an der Zeit, an die einstigen Erfolge anzuknüpfen und mit einem gut gewählten Genus Epidemicus und fachlich fundierten Verschreibungen das Leiden der Kranken zu lindern. Homöopathen aus allen Ecken der Welt arbeiten zusammen, um Ressourcen und Wissen bestmöglich zu nutzen und die heilende Wirkung der homöopathischen Arzneien unter Beweis zu stellen.

Dies ist eine Einladung an alle Menschen zu Eigenverantwortung und eine Chance für gemeinsame Heilung. Mögen uns dabei Offenheit, Herz und Einsicht führen.


Quellen:

Dr. Jürgen Hansel, Spektrum der Homöopathie, Infektionen, 2018, S. 68-75.

Dr. Gerhard Bleul, Spektrum der Homöopathie, Akut – Epidemien, Infekte, Kinderkrankheiten, 2011, S. 10-15.

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